Wenn ich mit jemanden zum ersten Mal über Bullet Journaling rede oder mein Bullet Journal zeige, stoße ich oft auf Annahmen und Meinungen über Bullet Journaling, die manchmal nicht ganz stimmen. Vielleicht gehörst du auch zu den Menschen, die dem Bullet Journaling eher skeptisch gegenüber stehen. Ich möchte heute mit den 5 bekanntesten Mythen über Bullet Journaling aufräumen und meine Meinung dazu sagen.
Kurzer Disclaimer: Ich möchte niemanden zum Bullet Journaling überreden, oder es so verkaufen, als wäre es die einzig wahre Methode um organisiert zu sein. Es gibt Menschen da draußen, denen Bullet Journaling grundsätzlich gefällt, aber falsche Vorstellungen sie davon abhalten.
1. Mythos: Bullet Journaling passt nicht zu mir
Starten wir gleich mal mit dem Elefanten im Raum. Ganz oft höre ich diese Aussage, meist auch im Zusammenhang mit den anderen Mythen über Bullet Journaling, die noch in diesem Post folgen und ich verstehe voll und ganz wo es herkommt. Wenn ein bestimmter Kalender nicht zu mir passt, dann hole ich mir einen neuen. Wenn ein Tool nicht die Funktionen bietet, die ich brauche, dann muss ich mir etwas neues suchen, was besser passt.
Das schöne am Bullet Journaling ist, dass du auf einem leeren Papier startest. Das heißt du kannst dir genau das System entwerfen, was du brauchst. Du kannst alles selbst bestimmen, vom Einband des Notizbuches, über das Layout bis zur Gestaltung, der eigenen Seite. Es ist ein System, was von dir für dich entworfen wird und alles vereinen kann, was dir an den unterschiedlichen Kalendern gefällt.
2. Mythos: Bullet Journaling ist zeitaufwändig
Auch hier vollkommen verständlich, wo das herkommt. Wenn man sich die aufwändigen und wundervollen Layouts und Designs im Internet ansieht, kann man das durchaus annehmen. Auch die Vorbereitung von Wochenübersichten, Monatskalendern etc, ist scheint sehr aufwändig und langwierig zu sein.
Ich gebe zu, man muss sich schon mal hinsetzen und sich Zeit nehmen um Layouts vorzubereiten, aber abhängig von der Gestaltung und Layout, könntest du ein komplettes Monatslayout innerhalb von 10 Minuten oder weniger machen. Einmal im Flow, kannst du auch ein komplettes Jahr in einer Sitzung fertig machen, was dich vielleicht ein oder zwei Stunden kostet.
Natürlich ist es kürzer einen Kalender in den Warenkorb zu legen und auf “Bestellen” zu klicken, aber ich bin davon überzeugt, dass es gut investierte Zeit ist.
3. Mythos: Man braucht viel zu viele Materialien für Bullet Journaling
Ja, ein großer Teil der Bullet Journaling Community ist so commited zu ihrem Hobby, dass sie auch konstant neue Materialien wie Stifte, Sticker, Washitape etc. kaufen. Aber du brauchst das nicht für das Bullet Journaling. Klar, bunte Stifte und Sticker machen Spaß, aber das essentielle für mein Journal ist ein Stift, ein Lineal und ein Notizbuch. Ich brauche keine 100 TomBow Stifte oder 30 Rollen WashiTape und du auch nicht.
4. Mythos: Man muss gut zeichnen können für Bullet Journaling
Punkt Nummer 1: Nein.
Punkt Nummer 2: Jeder kann irgendwie zeichnen.
Ein Bullet Journal entsteht ganz ohne Farben, Zeichnungen und Gestaltungen. Das Grundgerüst sind die Listen, Punkte oder Symbole die du für deine Organisation verwendest. Eine Gestaltung ist überhaupt nicht notwendig.
Wenn du gerne zeichnest oder dein Bullet Journal gestalten willst: Go for it. Niemand ist verpflichtet sein Bullet Journal jedem unter die Nase zu reiben und seine Gestaltung ins Internet zu stellen. Es gibt auch tausend Bullet Journal Videos oder Tutorials wie man einfache Zeichnungen nach machen kann.
Alternativ kannst du auch auf Sticker, Washitape oder ausgedruckte Bilder aus dem Internet zurückgreifen. Es muss nicht immer alles selbst gemacht werden.
5. Mythos: Bullet Journaling ist nur analog
Haha, diesen Satz höre ich oft von meinem Freund. Nein, muss es nicht. Es gibt viele Menschen, die mit Geräten mit Touchdisplay ihr Bullet Journal problemlos mit sich in ihrem Tablet führen. Andere wiederum bauen sich mit Multifunktionstools wie “Notion” ihr Bullet Journal digital komplett nach, ohne dafür überhaupt Papier oder Stift (Apple Pen zählt nicht) in die Hand zu nehmen.
Dazu möchte ich sagen, dass auch ich oft im Konflikt stehe zwischen digital und analog. Für mich ist aber das analoge Bullet Journaling etwas, was mich sehr beruhigt. Durch das haptische Planen auf Stift und Papier entschleunige ich meine Gedanken und kann sie daher besser strukturieren.
Das war mein Beitrag zu 5 Mythen im Bullet Journaling. Was denkst du darüber?